"Ancient Trance" bedeutet für uns die kulturelle Vielfalt einzuladen und die Musik als handgemachte Kulturtechnik zu bewahren. Die Maultrommel, als eines der ältesten Instrumente der Menschheit wird mit ihrem Klang zum Mittler zwischen den unterschiedlichsten Stilen einer jungen, internationalen Musikszene. Auf den Spuren der Schamanen verbinden sich verschiedenste traditionelle Sounds und führen über die alten ethnischen Wurzeln zu moderner ekstatischer Weltenmusik.
Wir haben als Team eine gemeinsame Vision, die wir mit dem Festival lebendig werden lassen. Es ist für uns ein Raum für inneres Wachstum basierend auf einer Kreiskultur, deren Grundpfeiler Wertschätzung, Achtsamkeit, Respekt, Mitgefühl, Empathie und Liebe sind. Einen Raum kreieren, indem Magie spürbar wird und wir als Menschen zusammenkommen. Gemeinsames Feiern, die Lebendigkeit des Seins genießen.
Als Organisationstruktur nutzen wir die soziokratische Kreiskultur, die es erlaubt Entscheidungen im Konsent zu fällen und jedem eine hörbare Stimme zu geben, egal an welchem Punkt bzw. Kreis er das Festival bereichert.
Alle Festivalorganisatoren und -organisatorinnen sind ehrenamtlich für das Ancient Trance tätig. Die meisten sind Mitglieder des Maultrommel e.V., der gemeinnützige Verein mit Sitz in Taucha bildet den rechtlichen Rahmen des Festivals. Organisiert wird das Festival von Leipzig aus.
Ähnlich wie es dem Weihnachtsmann mit seinen Wichteln nach Weihnachten - und getaner Arbeit geht, geht es uns Ende August: Alle Materialien sind wieder an ihren Ursprungsorten, die Rechnungen bezahlt, die letzten Lost&Found-Sachen wurden abgeholt, und wir genießen den Spätsommer.
Im Oktober treffen wir uns dann an einem gemütlichen Wochenende und teilen unser Feedback zum vergangenen Festival und sprechen über unsere Wünsche und Träume für die nächsten Jahre. Im November , geht es schon mit den ersten Aufgaben für Marketing und Booking los – Vorverkauf und Programmkonzeption werden besprochen. Ab Januar geht es so richtig los und die verschiedenen Kreise und Arbeitsgruppen treffen sich regelmäßig.
Wer sich mit alternativen, hierarchielosen Organisationsmöglichkeiten beschäftigt, stößt unweigerlich auch auf das Konzept der Soziokratie.
Die Soziokratie ist für uns genau die Art von Update, die unsere Werte und die etablierten zwischenmenschlichen Verhältnisse empatisch und hierarchielos zu strukturieren vermag und auf eine neue Ebene des organisatorischen Miteinanders auf Augenhöhe führen kann. Respekt und gegenseitige Anerkennung unserer persönlichen Werte und Vorstellungen stehen dabei ganz vorn an.
Soziokratie birgt auch die Möglichkeiten, dass wir uns als Menschen in unserer Vielfalt und Andersartigkeit verstehen und dabei offen gegenüber Neuem und Veränderungen bleiben. Sowohl in unserem Veränderungsprozess als Mensch und auch als Festivalteam. Bisher sind erste Schritte erreicht und das diesjährige Festival wird unseren genauen Stand in diesem Prozess offenlegen.
Die Kreiskultur, als Wert und als Bestandteil der Soziokratie, spielt dabei die wichtigste Rolle. Festivaltreffen laufen jetzt in Bereichskreisen ab, in denen jeder Einzelne mit seinen Ideen ernsthaft Gehör findet. Was dabei entsteht, ist ein Phänomen, dass man mit kollektiver Intelligenz vergleichen kann. Alle Mitglieder eines Kreises dürfen mit ihren verschiedenen Perspektiven auf einen Sachverhalt zu Wort kommen. So gibt es eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass alle wesentlichen Aspekte genannt werden, jeder seine eigene Meinung auf der Basis der Informationen aller entwickeln kann und damit mit hoher Sicherheit ein Konsent im ganzen Team entsteht. Im Konsentprinzip gilt ein Vorschlag als angenommen, solange es keinen schwerwiegenden Einwand gibt, der die Belange des ganzen Festivals berührt.
Es ist beachtlich und nicht zu unterschätzen, wie sich auf diese Weise eine Gruppe von Menschen auf das Beste für alle, in Bezug auf das zu erreichende Ziel, einigen kann. Anders als in demokratischen Entscheidungsfindungsprozessen, in denen ganz oft nicht alle wichtigen Informationen auf den Tisch kommen, nicht selten Vertrauen zu den anderen Mitgliedern fehlt oder gar Ressentiments gegenüber einander vorhanden sind und dadurch Machtverhältnisse das System beeinflussen, kann sich in der soziokratischen Kreiskultur eine Gemeinschaft auf einen Konsens bzgl. einer Sache einigen, sodass eine wunderbare Kraft entstehen kann, die das Vorhaben nicht nur zum Erfolg führt, sondern auch den Gemeinschaftssinn stärkt und Vertrauen füreinander festigen kann.
Dabei gibt es feste Rollen die im Kreis in einer soziokratischen Wahl besetzt werden.
Ein Moderator leitet durch den ganzen Prozess und achtet darauf, dass jeder zu Wort kommt und das Beste für die Sache entschieden werden kann.
Der Kreisleiter achtet auf die gemeinsam zu entwickelnden Inhalte und trägt Verantwortung für deren Realisierung. Wie die einzelnen Aspekte zu realisieren sind, entscheidet und entwickelt der Kreis selbst. Dabei kann sich jeder Teilnehmer mit seinem Knowhow und seinen Kompetenzen optimal einbringen. Jede Rolle ist nicht für einen festen Zeitraum besetzt. Jeder ist frei zu entscheiden, wie lange er eine Rolle bekleiden möchte. So kann aber auch der Kreis im Konsent entscheiden, dass ein Kreisleiter seine Aufgaben, aus persönlichen Gründen nicht mehr bewältigen kann, im Sinne des Ganzen.
Allgemein entscheidet jedes Organisationsmitglied selbst in welchem Kreis es teilnehmen möchte, abhängig von den eigenen Stärken oder auch ausgehend von dem Wunsch in einem bestimmten Bereich Erfahrungen zu sammeln.
Ein Sekretär achtet darauf, dass alles protokolliert und als Wissen allen Beteiligten der Kreise zugänglich gemacht wird und plant die Termine für neue Treffen.
Aus jedem Kreis finden sich die Kreisleiter, sowie jeweils eine weitere Vertretungsperson in einem übergeordneten Kreis zum Informationsaustausch zusammen. Die doppelte Verlinkung sorgt dafür, dass zwischen den Kreisen mindestens zwei Menschen für die Informationsweitergabe verantwortlich sind. Das sorgt für Sicherheit und Vollständigkeit. Alle Kreistreffen werden zudem von einer Klangschale begleitet, die für die nötige Achtsamkeit und Konzentration während der Treffen sorgt. Dabei sind alle eingeladen, diese zu bedienen, sobald der Focus in einem Kreistreffen nicht mehr gewahrt bleibt.
Insgesamt stehen wir am Anfang eines längeren Wandlungsprozesses hin zu einer wahrhaftigen Teilhabestruktur, in dem jeder Einzelne seine Kompetenzen zur Entfaltung bringen kann. Wir sehen uns als Menschen in einem gemeinsamen Schöpfungsprozess von einem Festival, das für Offenheit und Frieden, Gemeinschaft und gegenseitige Anerkennung steht. Wir alle teilen wertvolle Zeit miteinander, die für alle Gäste, Helfer*innen und Orgas eine wundervolle Erfahrung sein soll.
Wir wollen Veränderung und Selbstentwicklung in einem Bewusstsein der Achtsamkeit und Lebendigkeit greifbar und realistisch machen. Wir wissen, dass in diesem Gedanken auch eine Chance für unser globales sozial und ökologisch nachhaltiges Miteinander und unseren Planeten als unseren zu bewahrenden Lebensraum liegt. Wir haben die Möglichkeit, uns so zu verändern, dass wir und unsere Kinder eine gute und lebenswerte Zukunft haben. Ohne Krieg, ohne Notstand und mit einem bewussteren Miteinander aller Wesen. Für all das ist die Soziokratie ein erster Schritt.
Das Ancient Trance Festival wird ehrenamtlich vom Maultrommel e.V. organisiert. In unserer Satzung haben wir unsere Vereinsziele unter anderem wie folgt definiert:
„Der Verein setzt sich zur Aufgabe, nach dem Grundsatz der Freiwilligkeit und ohne parteipolitische, konfessionelle oder auf Herkunft, Geschlecht, Sexualität bzw. das Erscheinungsbild eines Menschen bezogene Einschränkungen einem vielfältigen, gleichberechtigten und friedvollen Miteinander der Allgemeinheit zu dienen.“
Wir gehen davon aus, dass sich unsere Gästen mit unserem Vereinszweck identifizieren können. Sollte das auf dich nicht zutreffen, kauf dir an dieser Stelle besser kein Ticket und besuche unsere Veranstaltung nicht.